Saarpfalz-Kreis. „Für den Mittelstand wird es immer schwerer, die Liquidität sicherzustellen. Hier ist Factoring, der Verkauf von Forderungen, ein überaus attraktives Instrumentarium, um dem entgegenzuwirken.“, Dirk Brettschneider, von der VR Factorem GmbH, Eschborn, zeigte im Gründer- und Mittelstandszentrum im Saarpfalz-Park Bexbach die Vorteile des Factoring als Form der Unternehmensfinanzierung auf.
Die Veranstalter des Informationsabends zum Thema Factoring: v.l.n.r.: Dirk Brettschneider (VR Factorem GmbH), Helmut Scharff (Volksbank Saarpfalz), Doris Gaa (Wirtschaftsförderung Saarpfalz), Larsen Hechler (VR Factorem GmbH), Jürgen Dippe und Andreas Dippe (Bundesverband mittelständische Wirtschaft). Die VR Bank Saarpfalz war ebenfalls Mitveranstalter.
Gemeinsam hatten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), die Volksbank Saarpfalz eG und die VR Bank Saarpfalz eG zum Informationsabend ins Gründer- und Mittelstandszentrum eingeladen. Unternehmer aus dem Saar-pfalz-Kreis waren der Einladung gefolgt, um sich über Finanzierungsmöglichkeiten mittels Factoring zu informieren. Die VR Factorem GmbH gehört zum Finanzverbund der Volksbanken Raiffeisenbanken.
Unter Factoring versteht man den Verkauf von Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen. So hat beispielsweise die Firma Meier gegenüber der Firma Schmidt eine Forderung von 1.500 Euro. Diese Forderung verkauft Meier an eine Factoring-Gesellschaft, die sofort 90 Prozent des Rechnungsbetrages an Firma Meier überweist und sich um die Begleichung der Rechnung durch die Firma Schmidt kümmert. Die Restlichen 10 Prozent erhält Meier sofort, wenn Schmidt die Rechnung beglichen hat, spätestens jedoch nach Ablauf einer bestimmten Frist (120 Tage) – auch wenn Schmidt nicht bezahlt. Das Risiko für den Zahlungsaufall trägt die Factoring-Gesellschaft. Dafür fällt natürlich eine Gebühr an, die abhängig ist, von dem Umsatz, den der Unternehmer Meier bei der Factoring-Gesellschaft macht. Je höher der jährliche Umsatz ist, umso geringer wird die prozentuale Gebühr, die für das Factoring anfällt.
Die Vorteile des Factoring für den Unternehmer liegen auf der Hand. Vorausgesetzt die Firma begibt sich in die Hand eines seriösen Factoring-Institutes, erhält sie einen Schutz vor Forderungsausfällen und erreicht sofortige Liquidität. Das oft monatelange Warten auf den Forderungseingang entfällt, es besteht die Chance, ein besseres Rating zu erreichen, durch die höhere Liquidität bessere Konditionen im Einkauf zu erzielen und durch administrative Entlastungen Kosten einzusparen.
Während in Deutschland im Jahr 2007 nur rund 8.000 Unternehmen Factoring nutzten waren es in Frankreich rund 60.000, in Italien 65.000 und in Großbritannien waren es sogar mehr als 100.000 Firmen, die ihre Forderungen an Factoring- Unternehmen verkauften.
„In Deutschland kennen in der Regel nur die großen Unternehmen die Vorteile des Factoring und nutzen dieses Produkt, dabei ist es gerade für kleinere Mittelständler empfehlenswert“, erläuterte Dirk Brettschneider. „Ab einem Jahresumsatz von 500.000 Euro und Einzelrechnungen von durchschnittlich mindestens 800 Euro mit Zahlungsziel von maximal 90 Tagen können Firmen von den Vorteilen des Factoring profitieren.“
Wer sich für die Thematik interessiert, sollte über seinen Bankpartner den Kontakt zu einer Factoring-Gesellschaft suchen. Weitere Informationen zum Thema gibt es bei der Wirtschaftsförderung Saarpfalz: Telefon 06826 5202-0.
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz mbH
Saarpfalz Park 1, 66450 Bexbach
Telefon (06826) 52 02-0
Telefax (06826) 52 02-28
Internet: www.wfg-saarpfalz.de
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