Jüngst wurde die erste Qualifizierung des neuen Integrationsprojektes Vielfalt im Dialog im Frauenbüro des Saarpfalz-Kreises erfolgreich abgeschlossen: 13 Frauen wurden als Interkulturelle Multiplikatorinnen geschult
Anfang Dezember konnten die ersten 13 Teilnehmerinnen des neuartigen Integrationsprojektes „Vielfalt im Dialog“ (ViD) mit Stolz ihre Zertifikate in Empfang nehmen. In einem zehnmonatigen Kurs wurden sie in den Bereichen Mediation (Streitschlichtung), Interkultureller Kompetenz sowie EDV geschult. Außerdem erhielten Sie mit dem ProfilPASS eine individuelle Stärken- und Kompetenzen-Analyse, mit der sie in Zukunft ihre Fähigkeiten gezielter einsetzen können.
Mit dem neuen vom Europäischen Integrationsfonds geförderten Projekt „Vielfalt im Dialog“ leistet das Frauenbüro des Saarpfalz-Kreises einen weiteren Beitrag zur Förderung des friedlichen Miteinanders der verschiedenen Kulturen. Dabei wird großer Wert gelegt auf die aktive Teilnahme der Zugewanderten am gesellschaftlichen, kulturellen und beruflichen Leben ihrer neuen Heimat.
Eine Zielvorgabe der 10-monatigen Qualifizierung bestand darin, das Verständnis bislang fremder Verhaltensweisen und Denkmuster zu vertiefen und zum konstruktiven Umgang mit Konflikten zu befähigen. Gefördert wurden auch Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Konfliktmanagement, Einfühlungsvermögen usw., die im beruflichen Bereich immer größere Bedeutung erlangen. Um eine Verständigung und Vernetzung zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu erzielen, mögliche Spannungen abzubauen und den interkulturellen Dialog zu fördern, wurden Frauen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam ausgebildet.
„Eine wichtige Vorraussetzung dabei ist, dass die Frauen über gute Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen und es ihnen ein besonderes Anliegen ist, andere Frauen und deren Familien darin zu unterstützen, in Deutschland Fuß zu fassen“, erläutert Birgit Rudolf, die Leiterin des Frauenbüros.
Dass das Konzept aufging, war bei der Abschlussveranstaltung zu sehen und zu spüren: Hierzu hatten sich die 13 Kursteilnehmerinnen aus insgesamt 12 Nationen zu einem gemeinsamen Frühstück zusammengefunden. Bei der feierlichen Übergabe der Zertifikate war die Begeisterung groß. Die Frauen berichteten, dass ihnen die Qualifizierung viele Impulse geboten hätte und dass sie sich kulturell bereichert fühlten. Großen Spaß habe es bereitet, in Referaten das eigene Land vorzustellen und etwas über Religion, Sitten und Gebräuche der anderen Nationen zu erfahren. Das habe sowohl die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten verbessert als auch das Verständnis für andere kulturelle Gewohnheiten.
Das Angebot der individuellen Stärkenanalyse kam ebenfalls gut an: „Durch die ProfilPASS-Beratung habe ich mich neu entdeckt und sehr viel über mich erfahren“, war beispielsweise zu hören. „Diese Qualifizierung hat mir sehr gut gefallen“, fasst eine Teilnehmerin aus dem Iran ihre Eindrücke zusammen: „Ich kann jetzt besser mit Konflikten umgehen und gegenüber anderen Menschen offener sein.“ Als sehr bereichernd wurde auch erlebt, dass sich über die Monate des gemeinsamen Arbeitens ein großer Zusammenhalt in der Gruppe herausgebildet hat, wobei die Frauen feststellen konnten, dass trotz aller kulturellen Unterschiede doch die Gemeinsamkeiten überwogen. Eine der Teilnehmerinnen brachte ihr Erleben treffend auf den Punkt: „Ich habe viele interessante, liebenswerte Frauen in diesem Seminar kennen gelernt, mit denen ich gerne in Kontakt bleiben möchte, um das hier Erlernte lebendig zu halten.“
Die neu gewonnene interkulturelle Kompetenz können die Kursteilnehmerinnen sowohl im privaten Leben, im Ehrenamt wie auch in den Berufsalltag einbringen. Für das nächste Frühjahr ist aufgrund der positiven Resonanz eine weitere Maßnahme geplant, Anmeldungen hierzu werden beim Frauenbüro ab sofort entgegengenommen.
Bildtext
Die stolzen Kursteilnehmerinnen mit ihren Zertifikaten bei der Abschlussveranstaltung.
Foto: Saarpfalz-Kreis
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