Durch Fenster geht viel Energie verloren. Fenster ermöglichen aber auch solare Wärmegewinne. Die Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes merken gerade beim Thema Fenster die Verunsicherung der Verbraucher. Lohnt sich eine 3-fach-Verglasung, obwohl dadurch die solaren Energiegewinne verkleinert werden? Die meiste Sonnenenergie mit etwa 90 Prozent wird bei Einfachverglasung in das Gebäude gelassen, allerdings ist hier der Wärmeverlust auch am höchsten. Bei einem 3-fach-verglasten Fenster lässt das Glas zwar nur noch ca. 50 Prozent der Sonnenenergie ins Haus, dafür reduziert sich der Wärmeverlust um circa 80 Prozent gegenüber dem einfach verglasten Fenster.
„Der bessere Wärmeschutz von Fenstern durch 3-fach-Verglasung lohnt sich energetisch immer“, stellt Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale, hierzu fest. Als Beispiel wird eine Südfassade mit 20 Quadratmetern betrachtet. Die Wärmeverluste und Wärmegewinne werden miteinander verrechnet. Bezogen auf die Fensterfläche ist bei einer einfach verglasten Fassade dann ein Energieaufwand von circa 4200 kWh für die winterliche Beheizung nötig, beim Passivhausfenster mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung nur noch circa 1300 kWh. Die übrigen Fenstertypen bewegen sich zwischen diesen Werten.
Bei einer Fenstererneuerung muss der Mindeststandard der Energieeinsparverordnung eingehalten werden. Dies wird in der Regel bereits mit 2-fach Wärmeschutzglas erreicht. „Es lohnt sich aber auch finanziell, hier etwas mehr zu tun“, weiß Energieberater Schneeweiß. Durch die besseren Gläser spart man jährlich etwa 65 Euro bei dem Beispiel von vorhin. Die dafür nötige Mehrinvestition von circa 900 Euro amortisiert sich demnach in etwa 15 Jahren.
„Trotzdem sollte man bei der Fensterneuerung immer auch die Wände berücksichtigen!“ Darauf weist Energieberater Schneeweiß hin, „um zukünftige Bauschäden wie zum Beispiel Schimmel zu vermeiden“.
Was ansonsten noch bei der Fenstererneuerung zu beachten ist, erfährt man im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs. Die unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Für eine persönliche Beratung in einer der 15 Beratungsstellen ist eine Anmeldung erforderlich.
In St. Ingbert finden die Energieberatungen jeden ersten und dritten Montag im Monat im Rathaus, Am Markt 12, Zimmer 203 statt. Anmeldung unter 06894 / 130 oder 0681 / 50089 – 15.
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