Nach aktuelle Medienberichten erhielt die Universität des Saarlandes Gelder vom US-Verteidigungsministerium für Forschungsprojekte. So sind im Januar rund 120.000 US-Dollar in ein Projekt geflossen, um die mathematische Verarbeitung von Sprachstrukturen zu erforschen.
Weitere Mittelzuwendungen wurden derweil von der Universität bestätigt. Die Grüne Jugend Saar fordert nun eine Zivilklausel für die Universität und mehr Transparenz. Hierzu Thorsten Comtesse, Sprecher der Grünen Jugend Saar:
„Wir sprechen uns mit Nachdruck für die Einführung einer Zivilklausel aus. Die Universität des Saarlandes soll sich im Rahmen der Selbstkontrolle dazu verpflichten, zukünftig nur noch für zivile Zwecke zu forschen. Die Zivilklausel fordert eine bewusste Abkehr von der zunehmenden Militarisierungsentwicklung der Hochschulen in Form von rüstungswirtschaftlicher und militärischer Auftragsforschung, sowie den freiwilligen Verzicht auf militärische Drittmittel. Neben dem Grundgedanken einer dem Frieden verpflichteten Hochschule, geht es auch darum, mehr Transparenz zu schaffen und eine breite Debatte über das Für und Wider militärischer Forschung an zivilen Bildungseinrichtungen anzustoßen. Militärische Auftragsforschung an Universitäten unterliegt nämlich weitest gehender Geheimhaltung und somit ist der Studierendenschaft oftmals gar nicht bewusst, dass sich ihre Universität an militärischer und eben nicht friedensfördernder Forschung beteiligt.Wir brauchen ebenso ein transparentes Verfahren, wo auch die Probleme des Dual Use abgewogen werden. In der Grundlagenforschung ist nicht erkennbar, ob die Ergebnisse am Ende zivil oder militärisch genutzt werden und auch in der anwendungsbezogenen Forschung kann nicht ausgeschlossen werden, dass Erkenntnisse und Technologien militärisch genutzt werden. Auch diese Grauzonen müssen fundiert und breit analysiert und diskutiert werden. Als Beispiel könnte ein Ethikbeauftragter seitens der Universität jährlich über die Mittelzuwendungen und Problematiken Bericht erstatten.“
PM:
Grüne Jugend Saar
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