Nachrichten

Montag, 2. Oktober 2023 · Nebel  Nebel bei 15 ℃ · Auf Wiedersehen? Kfz-Meisterprüfung am BBZ St. Ingbert Wir machen Betriebsferien!

Facebook Twitter Instagram RSS Feed

Kinowerkstatt: Programm vom 25. – 30. Dezember 2013

„Le Havre“ (1. Weihnachtst. 25. Dez. 20 Uhr; 2. Weihnachtstag 18 Uhr; Samstag, 27. Dez. 20 Uhr), „Knistern der Zeit“ (1. Weihnachts. 18 Uhr; 2. Weihnachtstag 20 Uhr; Freitag, 27. Dez. 20 Uhr), „Midnight in Paris“ (Sonntag, 28. Dez. 20 Uhr), „Tanta Agua“ (Montag, 29. Dez. 20 Uhr).

 

Zwei Regisseurinnen: Film für ihre Väter

„Tanta Agua – Nichts als Regen“

heisst der Debutfilm von Ana Guevaras und Leticia Jorges, eine rührende und gleichzeitig komische Liebeserklärung an ihre Väter. Sie fängt auf liebenswerte Weise eine Familie ein, in der jedes Mitglied mit seinen ganz eigenen Problemen zu kämpfen hat – und alle schließlich in ihrer Verzweiflung vereint sind. Der Film aus Uruguay wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2013 beim International Film Festival Guadalajara als Bester Debütfilm und beim Miami International Film Festival 2013 als bester Film und Bestes Drehbuch. „Tanta Agua – nichts als Regen“ (Uruguay/Niederlande/Deutschland 2013) von  Ana Karina Guevara Poseund Leticia Jorge Romero läuft in der Kinowerkstatt von Freitag, den 20. Dezember, bis Sonntag, den 22. Dezember, jeweils um 18 Uhr, am Montag, den 23. Dezember, um 20 Uhr, auch am Montag, den 29. Dezember, um 20 Uhr!)
Für die 14-jährige Lucía ist es der worst case: Urlaub mit ihrem Vater und dem kleinen Bruder in einer Ferienanlage, der Pool ist defekt und es regnet unaufhörlich. Dabei will ihr Vater Alberto doch alles richtig machen: Seit der Scheidung verbringt er zu wenig Zeit mit seinen Kindern und will nun ein paar Tage nur für seine Familie da sein. Nach und nach fällt ihnen in der Enge des Bungalows zunehmend die Decke auf den Kopf. Einen Lichtblick sieht die genervte Lucía in der gleichaltrigen Susanna, mit der sie sich anfreundet. Dann kommt auch noch der attraktive Santiago ins Spiel…

 

Aki Kaurismäki: „Le Havre“

Die Kinowerkstatt zeigt am 1. Weihnachtstag um 20 Uhr, am 2. Weihnachtstag um 18 Uhr, sowie am Samstag, den 27. Dezember, um 20 Uhr „Le Havre“ von Aki Kaurismäki – eine seiner schönsten Komödien. (Finnland / Frankreich / Deutschland 2011) mit André Wilms, Kati Outinen, Blondin Miguel, Laika, Jean-Pierre Darroussin, Elina Salo, Kuoc-Dung Nguyen, Evelyne Didi, Pierre Étaix – (FSK: ohne Altersbeschränkung – Länge: 93 min. )
Es ist ein Kino der schönen Evidenz: Die Einfachheit und Klarheit seines neuen Films „Le Havre“ besteht zum Beispiel in der Behauptung, dass die Welt besser sein könnte und sollte. Er verehrt Robert Bresson, Jean-Luc Godard , Rainer Werner Fassbinder, Douglas Sirk, D. W. Griffith, Vittorio De Sica. Er erzählt von einem Ehepaar, das in einträchtiger Bescheidenheit zusammenlebt. Wie schafft Aki Kaurismäki es eigentlich, seinen horrenden Pessimismus in so herzensgütige Filme zu verwandeln? In „Le Havre“ – „Ich habe die Stadt als Schauplatz gewählt, weil sie so einsam ist wie ich“  (Kaurismäki) – rettet der Schuhputzer-Bohemien mit dem schönen Namen Marcel Marx (André Wilms) einen afrikanischen Flüchtlingsjungen vor den Behörden, und seine schwerkranke Frau (Kati Outinen) ist am Ende wie durch wie ein Wunder geheilt. Das ist in Le Havre passiert, vielleicht, vor gar nicht allzu langer Zeit:  Da ist also dieser ältere Herr, Marcel Marx, der früher einmal ein Künstler war und ein Bohemien, wie er im Buche steht. Jetzt lebt er in einer eigenen, bescheidenen Welt, mit seinem vietnamesischen Freund schlägt er sich als Schuhputzer durch. Seine Frau Arletty passt auf ihn auf und sein Hund Leica. Hier und da borgt er sich ein Baguette in der Bäckerei von Yvette, hat Schulden beim Lebensmittelhändler, trinkt ein Gläschen in der Bar von Claire. Das Leben könnte so weiter gehen bis zum Schluss. Marcel kann eigentlich niemand böse sein, denn im Grunde ist jetzt sein Leben ein Roman. Aber da geschehen zwei Dinge. Arletty wird krank und muss ins Hospital. Und Marcel gabelt den jungen Idrissa auf, der aus einer Gruppe von Flüchtlingen aus Gabun den Polizisten entkommen konnte. Marcel Marx versteckt den Jungen bei sich, dessen großer Wunsch es ist, nach London zu kommen, zu seinen Verwandten.
Bei dem Unternehmen, den Jungen zu verstecken und das Geld für die Überfahrt zusammen zu bringen, helfen alle Bewohner des Viertels, was nicht leicht ist, weil ein Denunziant umgeht, und weil Inspektor Monet von seinem Vorgesetzten dringlich darauf hingewiesen wurde, dass der Junge unter allen Umständen zu finden sei, die Presse ist schon aufmerksam.
„Ein Stück Finnland in der Normandie, ein Stück irdisches Glück …. Und ein Plädoyer für mehr Brüderlichkeit. Wobei es um Freiheit und Gleichheit heutzutage auch nicht gut bestellt ist, in ganz Europa nicht, betonte Kaurismäki in Cannes. Er verrät auch gerne noch mal, dass er sich beim Drehen aus antikapitalistischen Gründen auf einen Take pro Szene beschränkt, maximal leistet er sich zwei.“ Christiane Peitz, Die Zeit.
„Kaurismäki lässt in einer kalten kapitalistischen Welt Solidarität blühen, verzaubert mit ungewohnter Leichtigkeit und poetischem Realismus, verbeugt sich vor dem Werk von Jean-Pierre Melville und dem französischen film noir.“ (filmkritik)

 

 

„Knistern der Zeit“

Am 1. Weihnachtstag um 18 Uhr, am 2. Weihnachtstag um 20 Uhr, sowie am Freitag, den 27. Dezember, um 20 Uhr läuft „Knistern der Zeit“  (Deutschland 2012 – Regie: Sibylle Dahrendorf – Mitwirkende: Christoph Schlingensief, Diébédo Francis Kéré, Aino Laberenz, Stanislas Meda, Thierry Kobyagda, Familie Sidibé – FSK: ohne Altersbeschränkung – Länge: 100 min.)
„Knistern der Zeit“erzählt die Geschichte eines scheinbar unmöglichen Projekts: Ein afrikanisches Bayreuth, eine Oper in Afrika? Im Mittelpunkt Christoph Schlingensief, der Künstler aus Deutschland, der trotz schwerer Krankheit immer wieder nach Afrika reiste.
Zusammen mit Diébédo Francis Kéré, einem Architekten und Häuptlingssohn aus Burkina Faso, plant er die Entstehung eines Operndorfs in Afrika: ein Dorf mit einer Schule, mit Film- und Musikklassen, mit einer Krankenstation, einem Festsaal oder Bürgerhaus, Wohn- und Gästehäusern, mit einer Kantine sowie einem Fußballfeld und natürlich mit einer Oper oder einem Theater. Alles sollte an einem Ort, in einem Dorf versammelt werden, was es zum Leben und Überleben braucht.
Die Dokumentation von Sibylle Dahrendorf will zeigen, wie das Dorf langsam wächst, von der Suche nach dem richtigen Ort im Mai 2009 bis hin zur Schuleröffnung im Oktober 2011. Sie begleitet Schlingensief hautnah und macht seine Vision und seinen Kampf für das Projekt erfahrbar. Doch dann kommt alles anders. Bevor die Dreharbeiten abgeschlossen sind, stirbt Christoph Schlingensief in Berlin.
Der Künstler war bekannt dafür, Grenzen einzureißen, zwischen Bühne und Realität, zwischen Traum und Wirklichkeit. Jetzt geht es um die Grenze zwischen Leben und Tod. Der Film ist eine Geschichte für Christoph Schlingensief, mit seinem unaufhörlichen Bedürfnis nach Leben und mit seiner explosiven Energie über den Tod hinaus. Sein Traum lebt weiter.

„Midnight in Paris“ – ein Wunschfilm

Vor und an Weihnachten gibt es Wunschfilme der Kinowerkstatt – Zuschauer zu sehen. Am Samstag,  den 21.  Dezember und am Montag, den 29. Dezember, jeweils um 20 Uhr läuft „Midnight in Paris“ (USA/Spanien 2011 – 94 min.) Regie: Woody Allen – Drehbuch: Woody Allen – Produktion: Letty Aronson, Jaume Roures, Stephen Tenenbaum – Kamera: Darius Khondji – Schnitt: Alisa Lepselter mit Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates, Adrien Brody, Marion Cotillard, Léa Seydoux, Michael Sheen, Nina Arianda, Kurt Fuller, Carla Bruni.
Der Autor Gil (Owen Wilson) verdient gutes Geld mit bescheuerten Hollywood-Drehbüchern und ist trotzdem bzw. deswegen frustriert: Er träumt von einer Karriere als ernstzunehmender Literat und laboriert verzweifelt an seinem ersten Roman. Mit seiner Verlobten Inez, die aus reichem Hause kommt, verbringt er den Urlaub in Paris, denn Inez‘ konservative Eltern sind dort geschäftlich unterwegs. Gil liebt die Stadt und träumt davon, in Paris zu wohnen – ganz im Gegensatz zu Inez, die ihn nur unterstützt, solange nicht seine etablierte Karriere den Bach runter geht. Plötzlich entdeckt Gil, dass ihn um Mitternacht ein Wagen in die 1920er Jahre bringen kann, wo er die Bekanntschaft mit vielen von ihm bewunderten Künstlern macht: F. Scott und Zelda Fitzgerald, Hemingway, Gertrude Stein, und viele mehr. Nicht zuletzt ist da auch noch Ariana (Marion Cotillard), eine von Picassos Musen. Wäre es nicht schön, einfach zu bleiben?

 

 

PM: Wolfgang Kraus, Kinowerkstatt St. Ingbert

 

Ein Kaffee für's Team

PER PAYPAL SPENDEN – DANKE!

Werbung

Im St. Ingberter Anzeiger werben

beliebte Tags

Kommentare

Zu diesem Artikel wurden noch keine Kommentare abgegeben.

Kommentar schreiben

Zu diesem Artikel können keine Kommentare mehr abgegeben werden.

St. Ingberter Anzeiger ·
1865–2023