Zucker – ein Versteckspiel mit vielen Namen. Zucker, Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe, und andere Zuckerarten – wer blickt noch durch bei der Masse an süßenden Substanzen in verarbeiteten Lebensmitteln? Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, welcher Zucker trotz Zutatenliste in der Regel unerkannt bleibt. Die Verbraucherzentrale fordert mehr Klarheit bei der Kennzeichnung süßender Zutaten, am verständlichsten für den Verbraucher geht das mit der Nährwertampel.
Verbraucheranfragen wie beispielsweise „Wieso sind in diesem Produkt 45% Zucker, obwohl kein Zucker in der Zutatenliste aufgeführt ist“ waren Anlass, in einem Marktcheck die Zutatenlisten von Lebensmitteln nach „versteckten“ Süßmachern zu durchforsten.
Dabei haben die Verbraucherzentralen festgestellt, dass Menschen, die auf Zucker verzichten wollen, es nicht leicht haben. „Die vielen Süß- und Dickmacher stecken meist in verarbeiteten Lebensmitteln und sind auf den ersten und oft auch auf den zweiten Blick nicht leicht erkennbar“, stellt Barbara Schroeter, Ernährungsreferentin der Verbraucherzentrale Saarland fest. „Schuld daran sind die unterschiedlichen Bezeichnungen, die sich in der Zutatenliste verbergen.“
Zucker als Zutat in Lebensmitteln wird nicht nur wegen der angenehmen Süße, sondern insbesondere wegen seiner vielen technologischen Eigenschaften und des geringen Preises eingesetzt. Zucker wirkt strukturgebend, konservierend, wasserbindend und geschmacksverstärkend und kann somit zur Einsparung wertvoller Zutaten, wie z.B. von Früchten im Jogurt genutzt werden. Auch bei Produkten, in denen Konsumenten überhaupt keine süßenden Zutaten erwarten, ist Zucker anzutreffen, zum Beispiel in pikanten Gerichten wie Soßenbinder oder Fleischsalat.
„Ohne Zuckerzusatz“ heißt bei weitem auch nicht immer weniger Kalorien oder Kohlenhydrate. Oft wurde ein Austauschstoff gewählt, z.B. Maltodextrin, der den Kaloriengehalt und die Süßkraft fast gleich lässt.
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