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Prävention der Jugendämter zahlt sich aus

Die präventive Arbeit der Jugendämter ist ein wichtiger Bestandteil, um effektiv, kundenorientiert und wirtschaftlich Jugendhilfemaßnahmen und Jugendschutz umzusetzen. Bislang lagen aber keine vergleichbaren Ergebnisse vor, die einen landesweiten Vergleich erlaubten.

Nach einer Vereinbarung des saarländischen Landkreistages wurde nun ein Raster geschaffen, um die Arbeit der Jugendämter besser vergleichen zu können. Landrat Clemens Lindemann: „Im Landesvergleich sind wir mit unseren Angeboten und Maßnahmen gut aufgestellt“.

Die sozialpädagogischen Fachkräfte des Kreisjugendamtes sind in ihrer Arbeit sehr stark daran interessiert, dass Eltern in schwierigen Lebensphasen oder -krisen ihre elterliche Verantwortung nach Möglichkeit weiterhin wahrnehmen. „Hilfe wirkt immer dann besonders gut, wenn sie von den Eltern gewünscht und inhaltlich mit ausgestaltet wird“, so der Leiter des Kreisjugendamtes, Klaus Guido Ruffing. Dass es den MitarbeiterInnen des Kreisjugendamtes gelingt, Eltern in ihrer Verantwortlichkeit ihre Kinder ernst zunehmen, zeigen folgende Zahlen.

Im Saarpfalz-Kreis werden lediglich bei 0,5 Fälle auf 1.000 Kinder Eingriffe in das grundgesetzlich geschützte Elternrecht vorgenommen. Insbesondere dann, wenn Erziehungsberechtigte nicht bereit oder in der Lage sind, ihr Kind vor Gefahren zu schützen. Landesweit liegen diese Eingriffe bei 1,7 Fälle pro 1.000 junger Menschen. Auch während einer Krise, so der fachliche Ansatz des Kreisjugendamtes, muss immer wieder probiert werden, die Eltern zur Annahme von geeigneten Unterstützungsmaßnahmen zu motivieren. „Denn letztendlich bleiben Eltern immer Eltern und dauerhaft kann der Kontakt auch aufgrund der neuen Medienvielfalt sowieso nicht eingeschränkt werden“, berichtet Karl-Heinz Becker, stellvertretender Leiter des Kreisjugendamtes und verantwortlich für sozialpädagogische Grundsatzfragen.

Ähnlich liegen die Zahlen bei den Inobhutnahmen bei Personen unter 18 Jahren. Im Saarland sind es im Schnitt 5,8 von 1.000 Personen, die von den Kreisjugendämtern vor sich oder ihrem Umfeld geschützt werden müssen. Im Saarpfalz-Kreis sind es lediglich 0,7 von 1.000 Mädchen und Jungen unter 18, die in Obhut genommen werden müssen, weil sie einer akuten Gefährdung ausgesetzt sind oder weil sie selbst um Inobhutnahme bitten. Durch die Vernetzung der Kinderschutzarbeit zwischen Kinderkliniken, Kindertageseinrichtungen, Schulen und Trägern der Jugendhilfe gelingt es oft sehr früh, Probleme frühzeitig zu erkennen und so durch Unterstützungsmaßnahmen – sogenannte „Hilfen zur Erziehung“ – eine Trennung von jungen Menschen und ihren Eltern zu verhindern. Eine solche Trennung ist für beide Seiten meist sehr belastend und kann auch zu psychischen Beeinträchtigungen führen.

Besonders hervorzuheben sind auch die Maßnahmen der Jugendsozialarbeit im Saarpfalz-Kreis. Durch die sozialpädagogisch begleitende Maßnahmen für Schulabbrecher, Maßnahmen zur Berufsvorbereitung und damit verbundenen nachträglichem Schulabschluss gelingt es, vielen Jungen und Mädchen in außerbetrieblicher Ausbildung, einen Beruf zu erlernen und sich als Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben. Neben dem Selbstwertgefühl, das diesen jungen Menschen zu Teil wird, gelingt es dem Jugendamt, hier auch arbeitsmarktpolitisch und wirtschaftsfördernd zu agieren. „Derzeit befinden sich mehr als 60 junge Menschen in berufsvorbereitenden und Ausbildungsverhältnissen. Beides sind zielführende Hilfen, die auch einem Fachkräftemangel entgegenwirken sollen“, so Landrat Lindemann. Besonders erfreut ist man im Saarpfalz-Kreis auch über das Zusammenwirken von Grundschulen und den Mitarbeitern des Schulsozialarbeiter-Projekts, das noch aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepaketes des Landes gefördert wird. Gerade im Zusammenwirken von frühen Unterstützungsmaßnahmen durch Jugendhilfe und Schule gemeinsam, werden gute Weichenstellungen für eine positive Entwicklung der Jungen und Mädchen gelegt.

Die Leitlinien der Jugendhilfe im Saarpfalz-Kreis zeigen auch Auswirkungen in finanzieller Hinsicht. Bei den Bruttoausgaben für Hilfen zur Erziehung für Kinder und Jugendliche unter 21 Jahren liegt der Kreis bei rund 540 Euro pro Kind im Kreis, das Land gesamt bei 574 Euro und der meist zahlende Kreis bei 694 Euro. Die niedrig schwelligen Angebote wirken Kosten dämpfend und durch eine möglichst breite Angebotsstruktur kann zielorientiert und passgenau für den einzelnen Jugendlichen gearbeitet werden.

Und ebenfalls ein Indiz für die gute und vertrauensvolle Arbeit des Jugendamtes des Saarpfalz-Kreises ist, dass zwischenzeitlich rund ein Drittel der Hilfesuchenden bei ambulanten Hilfen von selbst kommen – ein Beleg dafür, dass die MitarbeiterInnen des Jugendamtes dafür bekannt sind, Vertrauen aufzubauen, Hilfestellungen zu erklären und versuchen, gemeinsam mit den Eltern die Zukunft der Kinder zu gestalten.

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