Die Grüne Jugend Saar hat die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) dazu aufgefordert, sich von der EMMA-Kampagne zum Prostitutionsverbot zu distanzieren. Ein Prostitutionsverbot führe nicht zur Verbesserung der Situation beteiliger Frauen, sondern zur Verschärfung bestehender Probleme.
Hierzu Thorsten Comtesse, Sprecher Grüne Jugend Saar: „Ein Prostitutionsverbot führt nur dazu, dass sich das Gewerbe aus der Öffentlichkeit in Grauzonen flüchtet, die wenig oder gar nicht kontrolliert werden können. Gerade dort ist der Schutz der Frauen nicht mehr gewährleistet. Damit läuft das Prostitutionsverbot gegen die Zielsetzung der EMMA-Kampagne, einen besseren Schutz der Frauen durchzusetzen.
Das Drängen des Gewerbes in die Illegalität verbannt nicht die Gefahr für diese Frauen, sondern vielmehr jegliche Möglichkeit auf positive Einflussnahme für die Verbesserung ihrer Situation. Auch eine pauschale Gleichstellung von Menschenhandel und Prostitution hilft der Sache nicht. Das Prostitutionsgewerbe gehört in feste Bahnen gelenkt, durch Sperrbezirke, weitereichende Kontrollen, Genehmigungspflicht für Bordelle und Hilfsangebote. Zeitgleich muss der Menschenhandel in allen Bereichen effektiv bekämpft werden.
Das bestehende Prostitutionsgesetz muss nachgebessert, nicht umgekehrt werden. Dabei muss die Verbesserung der Situation der Frauen im Mittelpunkt stehen. Dazu zählt auch ein Bleiberecht und umfassende Unterstützung für die Opfer von Menschenhandel. Das würde die Anzeige- und Aussagebereitschaft deutlich erhöhen und bei der Aufklärung von Fällen des Menschenhandels helfen.“
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