Von einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählen auf sehr berührende Weise Charlotte Vandermeersch und Felix van Groningen in ihrem Cannes-Wettbewerbsbeitrag „Le Otto Montagne – Acht Berge“. Der aus Turin stammenden Pietro (Luca Marinelli) ist 12 Jahre alt, als seine Eltern für drei lange Monate
ein Haus im hinterletzten Eck Aostatals in einem Ort namens Grana mieten, in dem gerade noch eine Handvoll Menschen leben — alle anderen sind weggezogen, haben das Weite und bessere Lebensperspektiven für sich gesucht. Für einen Jungen wie Pietro ist das ein Albtraum, doch dann trifft er auf Bruno (Alessandro Borghi), das einzige gleichaltrige Kind, das noch in diesem Dorf lebt. Und so freunden sich die beiden Jungen bei aller Unterschiedlichkeit miteinander an. Es ist eine Freundschaft, die viele Jahre andauern und die zahlreichen Wendungen erfahren wird.
Immer wieder überwindet der Film, der auf einem Bestsellerroman von Paolo Cognetti aus dem Jahre 2016 beruht, im folgenden Verlauf souverän und bruchlos in den Fluss der Erzählung eingebunden große Zeiträume und erzählt die Geschichte zweier paralleler, miteinander verbundener und dennoch völlig unterschiedlicher Lebensläufe allein über die Begegnungen von Pietro und Bruno: Während Bruno den Bergen seiner Heimat stets verbunden bleibt und sich nicht vorstellen kann, jemals in die Welt hinauszugehen, streift Pietro ziellos durch sein Leben und findet sein Glück schließlich im fernen Nepal, wo es ihn immer wieder hintreibt.
Es sind vor allem die traumhaften Bilder der Berge, die diesen vergessenen Ort hoch droben wie ein kleines Paradies erscheinen lassen.
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