Nachdem mit „Leander Haußmanns Stasikomödie“ in der letzten Woche die eine Seite – die DDR- Erfahrung als Komödie – in der Kinowerkstatt gezeigt wurde, wird mit Christian Petzolds Spielfilm „Barbara“, die andere Seite behandelt. Anlass ist die Vorstellung des Jahresberichts
über die Spätfolgen für die Bewohner der DDR im Bundestag durch die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke am 14. Juni 2022 mit der Drucksache 20/2220.
In dem Spielfilm „Barbara“ von Christian Petzold mit Nina Hoss, Ronald Zehrfeld, Jasna Fritzi Bauer wird die Geschichte aus dem Leben von zwei, drei Menschen in der DDR erzählt. Christian Petzold hat schon früher bewiesen, daß er ein Meister der Sichtbarmachung des Politischen im Privaten ist. In der Zeichnung zwischenmenschlicher Beziehungen streift er gesellschaftliche Fragen, verhandelt Zusammenhänge wie die des Geldflusses, der Zersiedelung oder der Zuordnung von Schuld. Er ist ein versierter Erforscher deutscher Zustände, recherchiert genau und erzählt präzise und reduziert, ohne zu stark zu verklausulieren.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden noch keine Kommentare abgegeben.