Nur zunächst in ausgewählten Kinos läuft „Guillermo Del Toros Pinocchio“ – das Animationsabenteuer um die Holzpuppe und deren Ziehvater Geppetto. „Ich möchte euch eine Geschichte erzählen“, lädt die Grille ein. „Vielleicht glaubt ihr, sie zu kennen. Aber ihr kennt sie nicht …“
– Das ist nicht zu viel versprochen: Denn so wie es Guillermo Del Toro erzählt, kennt man das Märchen von „Pinocchio“ wirklich noch nicht. Der in bescheidenen Verhältnissen lebende Meister Geppetto hat seinen zehnjährigen Sohn Carlo im Krieg durch eine verirrte Fliegerbombe verloren – so wie derzeit aktuell im Jahr 2022 ca. 100 000 Väter ihre Söhne verloren haben. Als Geppetto nach vielen Jahren der Trauer im Zorn den Kiefernbaum neben Carlos Grab fällt, schnitzt er aus dem Holz eine Marionette in der Form eines Jungen – als offensichtlichen Ersatz für seinen toten Sohn. Ein Waldgeist bewirkt, dass die Holzfigur zum Leben erwacht. Rasch richtet Pinocchio allerhand Chaos an. Pinocchio tritt in das Leben Gepettos zunächst wie ein Quälgeist, der lachend Chaos in der Werkstatt verbreitet. Alles will er anfassen. „Oh boy, oh boy, oh boy“, sagt er aufgeregt immer wieder. Gepetto merkt schnell, dass dies keine böse Kraft ist – es ist das sprudelnde Leben, das sonst in Gestalt von Kindern die Welt der Erwachsenen fröhlich heimsucht.
«Pinocchio» ist visuell großartig, zutiefst berührend und einfach wunderschön – ein filmisches Meisterwerk. (Zeit-online)
Die Vermischung von Phantasie und Historischem ist auf eigene Weise faszinierend.
Land: USA, Mexiko, Frankreich | Jahr: 2022 | ca. 114 Minuten | FSK: ab 12 Jahre
Regie: Guillermo del Toro, Mark Gustafson. Buch: Guillermo del Toro, Patrick McHale. Musik: Alexandre Desplat. Originalstimmen: Gregory Mann, David Bradley, Ewan McGregor, Christoph Waltz, Cate Blanchett, Tilda Swinton.
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden noch keine Kommentare abgegeben.