mit Mick Jagger, Brian Jones, Keith Richards, Bill Wyman, Charlie Watts u.a. Die Stones erfinden quasi vor laufender Kamera einen ihrer berühmtesten und besten Songs, Regie führt dabei das erwachsene enfant terrible aus Frankreich, Jean-Luc Godard.
Mitten im Mai 1968, als in Paris die Barrikaden brennen und der Generalstreik ausgerufen wird, fährt Godard nach London: Er hat eine Verabredung mit den Rolling Stones, die im Studio ,Sympathy for the Devil’ einspielen. In komplizierten Kamerafahrten umkreist Godard die Band und protokolliert die Genese des Songs. Zwischen diese Proben schneidet er kurze Spielszenen von Black-Panther-Aktivisten, die mit Waffen posieren und Theoreme ihres Wortführers Eldridge Cleaver proklamieren; eine junge Frau besprüht Wände und Autos mit revolutionären Slogans. Der Inhaber eines Sex-Shops liest aus ,Mein Kampf’ vor.
Sehr kryptisch das alles und nicht wirklich zu verstehen, in seiner Gesamtheit aber ein schönes Beispiel von Godards Arbeitsweise. Seine Montage ist Demontage, Dekonstruktion; sie macht Zusammenhänge klar, die kaum erahnbar waren. „One Plus One – Sypathie for the devil“ nimmt auf fast gespenstische Weise das Scheitern der Revolutionsträume vorweg, auch durch die zynische Botschaft der Spielszenen. Und doch – der Film transportiert gleichzeitig eine Utopie. Die Stones im Zenit ihrer Kreativität (Brian Jones lebte noch) machen in ihrem symbiotischen Zusammenspiel den Prozess künstlerischer Arbeit begreifbar.» (Claus Löser, «Berliner Zeitung» 2005)
“Pleased to meet you, hope you guess my name…“ – “But what’s puzzling you, is the nature of my game…“
Sympathy for the devil – Godard 1968 läuft auch online auf kinowerkstatt.de
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